Kono-S
Prospektive randomisierte Studie der Kono-S-Anastomose versus der Seit-zu-Seit funktionelle Endanastomose zur Prävention eines postoperativen Rezidivs von Morbus Crohn
Die Mehrzahl der Patienten mit Morbus Crohn muss sich im Laufe ihrer Erkrankung einer Darmresektion unterziehen. Bis zu 80% der Patienten erleiden dann in den nächsten Jahren ein entzündliches Rezidiv an der angelegten Verbindung (Anastomose), welches bei ungefähr 50 Prozent der Betroffenen innerhalb der nächsten zehn Jahre wieder zu einer Operation führt. Möglicherweise hat die Art der Anastomosetechnik einen Einfluss auf die Rezidivraten. Daher wurde von Prof. Dr. med. Fabrizio Michelassi am New York-Presbyterian Hospital der Weill Medical College of Cornell Unviversity, die Kono-S Studie initiiert. In dieser Studie werden zwei verschiedene Anastomotetechniken in einem randomisierten Verfahren verglichen, die als "Kono-S-Anastomose" und "Seit-zu-Seit-Anastomose am funktionellen Ende" bezeichnet werden.
Jedoch ist wissenschaftlich noch nicht bekannt welche dieser häufig angewendeten Methoden zur Wiederherstellung des Darms besser ist. Im Fokus steht dabei die Nachbeobachtung der Patienten durch körperliche und koloskopische Untersuchungen über einen Zeitraum von 60 Monaten. Insgesamt sollen weltweit ungefähr 300 Teilnehmer eingeschlossen werden.
Die Studie wird über das die Weill Medical College of Cornell University gefördert. Das Theresienkrankenhaus Mannheim ist das erste deutsche teilnehmende Zentrum, Leiter der klinischen Studie hier ist Prof. Dr. med. Peter Kienle.
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Molekulare und funktionelle Analyse humaner Organoid-Modelle des Darms
Chronische gastrointestinale (GI) Erkrankungen gehen für die Betroffenen mit einer erheblich reduzierten Lebensqualität einher. Bei einer Reihe dieser Erkrankungen finden sich Veränderungen in den verschiedenen Schichten des Darms. So wurden Veränderungen in der inneren Auskleidung des Darms, des Darmepithels, den darunterliegenden Immunzellen sowie dem tiefer liegenden Nervensystem des Bauchs, dem enterischen Nervensystem beschrieben. Dieses weist Nervenzellen (Neuronen) sowie umgebende Stützzellen (Gliazellen) auf. Die Ursachen der bislang beschriebenen Veränderungen sind jedoch kaum verstanden. Um eine bessere und detaillierte Aufklärung dieser Erkrankungen zukünftig zu gewährleisten, sind geeignete humane Zellmodelle essentiell. Ziel der Studie ist es, mittels Zellmodellen in einer Kulturschale (sog. Organoid-Modellen) Einblicke in die Ursachen etwaiger Fehlfunktionen zu gewinnen. Mit Hilfe dieser Modelle wird es möglich sein, krankheitsauslösende Veränderungen bestmöglich nachzuahmen bzw. nachzustellen und molekular zu erforschen. Der Einfluss externer Faktoren (Stress, Entzündung, Ernährung) als auch interner Faktoren (genetischer und epigenetischer Natur) können durch Manipulation unter kontrollierten Bedingungen auf unterschiedlichen Ebenen untersucht werden.
CLARIFY DROPIZOL®
Prospektive Beobachtungsstudie zur Anwendung und zu den Behandlungsergebnissen mit eingestellter Optiumtinktur (Dropizol®) unter Bedingungen der täglichen Praxis
Akuter Durchfall ist ein Ungleichgewicht zwischen Sekretion und Resorption im Darm und kann
durch unterschiedliche Ursachen hervorgerufen werden. Träger eines temporären Ileostomas, z.B. Patienten nach Resektion eines Rektumkarzinoms, haben oftmals sehr dünnflüssige und großvolumige Ausscheidungen, die zur Dehydrierung und Elektrolytverlusten führen können. Solche Patienten bedürfen vorübergehend einer antidiarrhoischen Medikation. Auch Patienten mit Kurzdarmsyndrom (nach Erkrankung wie Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Trauma, oder vaskulären Ereignissen) leiden oft unter schwerem Durchfall, der manchmal lebenslang behandelt werden muss.
Opiumtinktur greift im Magen-Darm-Trakt vor allem an μ-Opioid-Rezeptoren an, verringert die Darmmotilität, vermindert die Sekretion, verlangsamt die Darmperistaltik und erhöht den Tonus des Analsphinkters. Es werden von etwa 250 Patienten in 15 Praxen und Kliniken systematisch Daten erhoben, bis zu einem Zeitraum von maximal 6 Monaten pro Patient. Hierbei geht es um die Dosierung, die Wirkung des Präparats auf die Durchfallerkrankung, die Schnelligkeit des Wirkeintritts, die Lebensqualität und um Nebenwirkungen.
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Fortlaufende Erfassung klinischer Parameter im Rahmen der Routinediagnostik und -therapie bei Patienten mit der Indikation zur Proktokolektomie Anhand einer prospektiv geführten Datenbank
Die Allgemein- und Viszeralchirurgische Abteilung des Theresienkrankenhauses Mannheim hat einen Schwerpunkt in der Behandlung von Patienten bei denen auf Grund verschiedener Grunderkrankungen eine Indikation zur Proktokolektomie (Operation am Dickdarm und Rektum) besteht. In erster Linie handelt es sich um Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkranjungen wie Colitis ulcerosa oder Colitis indeterminata. Die Diagnostik und Therapie erfolgt hierbei stets auf Grundlage der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse und folgt der gültigen Leitlinie. Hierdurch wird ein sehr hohes Maß an Standardisierung erreicht. Daher eignet sich die Behandlung besonders zur Erfassung in einer prospektiven Datenbank.
Anhand der gewonnen Datenbasis kann eine kontinuierliche Qualitätskontrolle der Behandlung erfolgen. Zusätzlich können Veränderungen der Therapie durch z.B. Anpassungen in den Leitlinien zeitnah evaluiert werden. Des Weiteren können wissenschaftliche Fragestellungen beantwortet werden und als Datenbasis um weitere Forschungsvorhaben zu planen.