01.10.2024
Ein voller Erfolg war die Auftaktveranstaltung der neuen Fortbildungsreihe „Lunge im Quadrat 1.0“ am Brüderklinikum Julia Lanz - Theresienkrankenhaus. Veranstaltung wird am Theresienkrankenhaus für mindestens vier weitere Jahre etabliert.
Die Idee zu einer neuen Fortbildungsreihe
hatte Dr. med. Jutta Kappes, Chefärztin der Pneumologie und Beatmungsmedizin,
am Brüderklinikum Julia Lanz – Theresienkrankenhaus. Ziel ist es im Rahmen
eines regelmäßigen Fortbildungsformats, praxisrelevante Updates in der
Lungenheilkunde für niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte zu geben und dabei
andere medizinische Fachgruppen zu integrieren.
Die erste Veranstaltung am vergangenen Mittwochnachmittag stand unter
der Überschrift „Vom Lungenrundherd zum Lungenkrebs – Was ist wichtig?“ Dr.
Jutta Kappes begann mit ihrem Vortrag „Lungenrundherd-was tun? Da
ist ein Schatten auf Ihrer Lunge…“ – wer
dies hört, dürfte erschrecken und befürchtet Lungenkrebs zu
haben. Zum Glück ist aber längst nicht jeder Lungenrundherd, der durch Zufall
entdeckt wird, auch bösartig. CT-Untersuchungen werden immer häufiger und fast
jede zweite CT-Untersuchung weist einen abklärungsbedürftigen Befund auf. Wie
man damit umgeht ist die Frage, die sich für fast alle Fachbereiche der Medizin
stellt. Das Ziel sollte sein Lungenkrebs nicht zu übersehen, aber unter
Abwägung von Nutzen, Risiko und Therapiefähigkeit sowie Respektierung des
Patientenwillens, die weiteren diagnostischen Schritte sorgfältig abzuwägen,
sagt Dr. Kappes. Neben leitlinienkonformer Medizin ist auch eine entsprechend
große Erfahrung im Einsatz der diagnostischen Möglichkeiten wichtig.
Aber wenn es nun doch Lungenkrebs ist, was dann? Dazu nahmen die
renommierten Universitätsprofessoren der Thoraxklinik am Universitätsklinikum
Heidelberg Stellung. Prof. Dr. Hauke Winter, Chefarzt der Thoraxchirugie und
Prof. Dr Michael Thomas, Chefarzt der Thoraxonkologie, zeigten
Paradigmenwechsel in der Behandlung von Lungenkrebs auf. In hochwertigen
fachlichen Beiträgen, wurde die beeindruckende Entwicklung im
wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt der Lungenmedizin
aufgezeigt. Die Experten waren sich einig, dass nur durch Vernetzung und
Interdisziplinarität die rasante Entwicklung in der Medizin zeitnah an die
Patientinnen und Patienten weitergegeben werden kann. Die Abteilung Pneumologie
am TKH ist damit ein wichtiger Partner in der Versorgung von Patienten mit gut-
und bösartigen Lungenerkrankungen und nimmt daher regelhaft an den wöchentlich
lungenspezifischen Fallbesprechungen des UMM bzw. der Thoraxklinik Heidelberg
teil.
Schlussendlich gab es noch einen Blick über den Tellerrand mit Dr. med.
David Goldberg und dem Vortragsthema „Verbale Fokussierung – Machtvolle
Instrumente in der Therapie?“ Ein Thema das nicht nur Ärztinnen und Ärzte
ansprechen soll, sondern alle medizinisch tätigen Fachdisziplinen, die
ebenfalls in der Veranstaltung zahlreich vertreten waren. Dr. Goldberg als
Facharzt für Radiologie und Betriebswirt, betreibt eine Fachpraxis für
Hypnose-Coaching in Ingelheim. In seinem Vortrag wurde der hohe Stellenwert der
zwischenmenschlichen Kommunikation betont. Insbesondere was Patienten in
kritischen Krankheitsphasen betrifft appellierte er, aufmerksam in der
Patientenkommunikation zu agieren, um die Ausrichtung der Patienten auf das
Leben und nicht auf Ängste und Sorgen zu ermöglichen. Schlussendlich könnte
dies auch ein weiterer Schlüssel dazu sein, Heilungsprozesse zu fördern,
berichtet Dr. Goldberg.
Lungenmedizin in Mannheim auf höchstem Niveau, kooperativ und nicht
kompetitiv: Dies dokumentiert sich auch darin, dass Prof. Dr. Tobias Müller,
Leiter der Sektion Pneumologie am UMM, den zweiten Teil der Vortragsrunde
leitete. „Lunge im Quadrat“ wird auch in Zukunft als ein gemeinsames Projekt
zwischen UMM und TKH stattfinden. Für den regen Austausch mit den Referent*innen
war sowohl während der Vorträge als auch in der Pause und bei einem
abschließenden Get together reichlich Gelegenheit und die Gäste ließen den
Abend entspannt ausklingen. Die Reihe „Lunge im Quadrat“ wird 2025 am TKH
fortgesetzt werden und auch zukünftig kooperativ mit der Universitätsmedizin
Mannheim erfolgen. Genaue Termine werden zeitnah bekanntgegeben. (nil)