05.05.2023
Im letzten Jahr wurden in Baden-Württemberg von 132 Patient*innen Organe gespendet. Unter den spenderstärksten Krankenhäusern ohne Neurochirurgie in Deutschland war das Mannheimer Theresienkrankenhaus.
Im letzten Jahr wurden in
Baden-Württemberg von 132 Patient*innen Organe gespendet. Unter den
spenderstärksten Krankenhäusern ohne Neurochirurgie in Deutschland war das
Mannheimer Theresienkrankenhaus: So wurden hier bei drei Menschen Organe
entnommen, die anschließend bei Patientinnen und Patienten wieder implantiert
wurden. Oberarzt Christoph Hechler, Transplantations-beauftragter Arzt am
Theresienkrankenhaus, ist stolz auf die erfolgreiche Vermittlung: „Auch wenn
die Zahl der Organspenden in Deutschland verhältnismäßig gering ist, so ist
jede Spende wichtig, weil damit Menschenleben gerettet werden können“.
Die Organspender, deren Organe am
Theresienkrankenhaus entnommen wurden, waren alle Mehrfachspender. Das
bedeutet, dass mehrere Organe entnommen wurden – darunter können Herz, Lunge,
Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse und Darm sein. Darüber hinaus kann auch
Gewebe gespendet werden, darunter unter anderem Horn- und Lederhaut der Augen,
Herzklappen und Blutgefäße, sowie Haut und Knochen. „Wichtig ist“, so Christoph
Hechler: „dass sich die Menschen zu Lebzeiten bei klarem Bewusstsein Gedanken
machen, ob sie nach ihrem Ableben Organe spenden möchten und das mit ihren
Angehörigen besprechen oder noch besser: sich einen Spenderausweis ausstellen
lassen“. Eine Organspende ist dann möglich, wenn der unumkehrbare Ausfall der
gesamten Hirnfunktionen, der sogenannte Hirntod, festgestellt wurde und eine
Zustimmung zur Organspende vorliegt. Dies kann auch durch nahe Angehörige
erfolgen, die den mutmaßlichen Willen des Spenders kennen. Es wird dann
medizinisch geklärt, ob sich die Organe zur Transplantation eignen und kein
Risiko für die Empfänger darstellen. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, kommen
Transplantationschirurgen in das Krankenhaus, in dem der Spender*in liegt und
explantieren dort die betreffenden Organe. „Es werden immer nur die Organe
entnommen, die auch zur Spende freigegeben worden und die medizinisch überhaupt
geeignet sind“, erläutert Hechler das Prozedere. Nach der Entnahme werden die
Organe umgehend zum Zielkrankenhaus transportiert, wo die Organimplantation
stattfindet. Koordiniert und organisiert werden die Organspenden in enger
Abstimmung mit der Deutschen Stiftung Organspende, kurz DSO.
„Pro Jahr haben wir
durchschnittlich drei bis fünf Fälle, bei denen alle Voraussetzungen für eine
Organspende erfüllt sind“, erläutert Christoph Hechler. Damit dann auch eine
Entnahme stattfinden kann, müssen weitere Rahmenbedingungen erfüllt und ein
passender Empfänger gegeben sein. „Deshalb sind wir mit drei gelungenen
Organspenden im letzten Jahr sehr zufrieden“. (ckl)