14.04.2022
2. ALS-Tag der Metropolregion Rhein-Neckar am 14. Mai 2022 von 10.00 bis 15.00 Uhr im Diako Mannheim
Über aktuelle Forschungsergebnisse, neue und bewährte
Behandlungsmöglichkeiten der amyotrophen Lateralsklerose (ALS) berichten Ärzte
und Therapeuten beim 2. ALS-Tag der Metropolregion Rhein-Neckar. Die
Informationsveranstaltung für Patienten, Angehörige und Interessierte wird von
der ALS-Spezialambulanz der Klinik für Neurologie, dem ALS-Gesprächskreis
Rhein-Neckar und der Sektion Neurodegeneration der Universitätsmedizin Mannheim
veranstaltet.
Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine nach wie vor
nicht heilbare Erkrankung, bei der die Nervenverbindungen zwischen Gehirn und
Muskeln nach und nach zerstört werden. „Mit unserem 2. ALS-Tag der
Metropolregion Rhein-Neckar nach 2019 wollen wir Betroffene und deren
Angehörige, aber auch Haus- und Fachärzte, die mit dem Krankheitsbild
konfrontiert werden, über die ALS und deren aktuelle Behandlungsmöglichkeiten
informieren“, sagt Privatdozent Dr. Joachim Wolf, Chefarzt der Klinik für
Neurologie am Diako Mannheim. „Nach rund 25 Jahren Stillstand zeigt sich
aktuell durch die Erkenntnisse neuer Gentherapien, aber auch durch verbesserte
symptomatische Behandlungsmöglichkeiten ein Silberstreif am Horizont.“
In der
ALS-Spezialambulanz der Neurologischen Klinik im Diako Mannheim mit ihrem
großen Einzugsgebiet im Rhein-Neckar-Raum werden pro Jahr rund 50 ALS-Neuerkrankungen diagnostiziert. Etwa alle drei bis sechs
Monate kommen die Patienten zur Kontrolle in die Ambulanz, die etwa 120
ALS-Patienten kontinuierlich behandelt.
„Bislang ist die ALS nicht heilbar, aber wir können die
Symptome behandeln und damit die Lebensqualität der Patienten verbessern“,
erklärt Dr. Wolf. Physiotherapie und Ergotherapie helfen, mit den Lähmungen
zurecht zu kommen. Logopädie unterstützt beim Sprechen und mindert
Schluckstörungen. Nehmen die Schluckstörungen zu, verhindert die künstliche
Ernährung über eine Magensonde, dass Speisen und Flüssigkeiten in die Atemwege
gelangen. Atemhilfen unterstützen die Patienten, wenn die Atemmuskulatur
eingeschränkt ist.
In der ALS-Forschung gab es über viele Jahre keinen
wirklichen Durchbruch. Zahlreiche Substanzen, die sich im Tierversuch als
vielversprechend erwiesen, zeigten beim Menschen keine Wirkung. Jetzt aber
lassen aktuelle Studien bei Patienten mit einer genetisch verursachten ALS-Form
hoffen, den Verlauf der ALS verlangsamen zu können und so die Lebenszeit der
Patienten zu verlängern. In der Zukunft werde auch die ALS-Therapie – ähnlich
wie bei Krebserkrankungen – stärker individualisiert und an die besondere
Situation und die Form der ALS für den einzelnen Patienten angepasst, sind Dr.
Wolf und seine Kollegen überzeugt.
Veranstaltungsinformation
auf einen Blick
Der 2. ALS-Tag der Metropolregion Rhein-Neckar findet am 14.
Mai 2022 von 10.00 bis 15.00 Uhr im Festsaal des Diako Mannheim, Speyerer
Straße 91-93, 68163 Mannheim, statt. Der Raum ist behindertengerecht
ausgestattet und auch gut mit dem Rollstuhl erreichbar. Alternativ ist eine
Online-Teilnahme möglich (unter diesem Link).
Zur besseren Planung wird um eine Anmeldung bis 4. Mai gebeten unter neurologie@diako-mannheim.de oder Telefon 0621/8102-3501. Der
Eintritt ist frei.