08.05.2019
30 Jahre Lotsendienst und 15 Jahre Betreuungsdienst am Theresienkrankenhaus - Ein stolzes Jubiläum für ein großartiges Ehrenamt
Der 11. April 1989 ist ein bemerkenswertes Datum: Damals nahmen die
ersten ehrenamtlichen Helferinnen ihren Dienst am Theresienkrankenhaus
auf und begründeten damit den bis heute bestehenden Lotsendienst. Somit
kann das Theresienkrankenhaus auf 30 Jahre ehrenamtliches Engagement
zugunsten der Patienten blicken. Außerdem feiert der
Patientenbegleitdienst, eine Erweiterung des ehrenamtlichen Angebots, in
diesem Jahr seinen 15. Geburtstag.
1988, während der Erstellung des Neubaus an der Bassermannstraße,
fanden erste Gespräche zwischen dem damaligen Verwaltungsdirektor Kurt
Hipp und Luitgard Schmitt vom Deutschen Frauenring statt. Beide hatten
es sich zum Ziel gemacht, ehrenamtliche Arbeit am Theresienkrankenhaus
zu etablieren. In vielen Gesprächen mit Pflegekräften, Ärzten und
Verwaltung wurde ein Tätigkeitskatalog erstellt, der bis heute als
Grundlage für die Hilfestellungen des Lostendienstes gilt. Die in
Mannheim sehr gut vernetzte Luitgard Schmitt fand rasch Helferinnen, die
sich hier engagieren wollten. "Der Lostendienst begleitet neue
Patienten von der Patientenaufnahme über die Chirurgische Ambulanz oder
die Medizinische Aufnahme zu den Diagnostikbereichen oder Stationen. Die
Damen und Herren des Lostendienstes haben immer ein offenes Ohr, helfen
bei der Orientierung und natürlich auch beim Gepäck", so hieß es in der
ursprünglichen Aufgabenbeschreibung.
Diese Unterstützung brachte eine große Entlastung für das
Stationspersonal. Sie war und ist auch heute noch eine große Hilfe für
ältere und hilfsbedürftige Patienten. Neben den menschlichen Qualitäten
und dem bemerkenswerten Engagement eigneten sich die Mitarbeitenden
zahlreiche Kenntnisse im Bereich der Hygiene, des Verhaltens in
Notfällen sowie dem korrekten Umgang mit Rollstühlen und Patientenbetten
an. Die positive Resonanz seitens der Patienten und der
Krankenhausmitarbeiter führte zu weiteren Überlegungen, den
Wirkungsbereich des Lostendienstes auch auf die Funktionsbereiche
auszudehnen.
Betreuungsdienst Im Februar 2004 entschieden Krankenhausleitung und
Ehrenamtliche den Lotsendienst um den Betreuungsdienst zu erweitern.
Dabei werden die Patienten von den ehrenamtlichen Helfern zu
Untersuchungen an verschiedenen Stellen im Krankenhaus begleitet. Mit
dieser Erweiterung der Leistungen werden bis heute die Pflegekräfte
deutlich entlastet und die Patienten erleben im Krankenhausalltag ein
zusätzliches Stück Zuwendung.
"Die Patienten wissen ein aufmunterndes Gespräch fast immer zu
schätzen", weiß Ingrid Dörsam, die den Lotsen- und Betreuungsdienst
zusammen mit Anneliese Völker und Karl-Heinz Blaha leitet: "Es ist
großartig, sich mit den Menschen zu unterhalten, Teile ihrer
Lebensgeschichte zu hören oder sie aufmuntern zu können, wenn zum
Beispiel eine OP bevorsteht", erklärt sie ihre Motivation. Aber auch
zwischen den Ehrenamtlichen entstehen Freundschaften - man trifft sich
in den gleichen Diensten oder abends beim Stammtisch.
Meist sind die Ehrenamtlichen bereits im Rentenalter und suchen für
ihre Freizeit nach einer sinnvollen Beschäftigung. "Wir haben immer
zwischen 60 und 70 Ehrenamtliche, die an unterschiedlichen Wochentagen
ihre Dienste leisten", weiß Ingrid Dörsam. Manche kommen nur einmal alle
zwei Wochen, andere kommen zwei bis drei Mal in einer Woche. Die
Älteste im Team ist nicht weniger als 89 Jahre alt und hilft regelmäßig
Patienten, die wesentlich jünger sind, bei der Orientierung im
Theresienkrankenhaus. Auch wenn die Mitgliederzahlen stabil sind, "wir
freuen uns immer über Neuzugänge", wirbt Ingrid Dörsam mit Herz für ihre
Sache. (ckl)