16.01.2019
Schlafmedizinerin am Theresienkrankenhaus ausgezeichnet
Die Chefärztin der Abteilung Pneumologie, Schlaf- und
Beatmungsmedizin am Mannheimer Theresienkrankenhaus Prof. Dr. Maritta
Orth ist in der neu erschienenen Liste des Focus-Magazins "Gesund Leben"
als eine der führenden Medizinerinnen in Deutschland im Bereich der
Schlafmedizin aufgeführt worden. "Es ehrt uns, dass das Focus-Magazin
nun unsere langjährige Erfahrung im Bereich der Schlafmedizin honoriert
und mit dem Siegel ausgezeichnet hat", so die Chefärztin: "Wir werden
weiterhin in unserem hauseigenen Schlaflabor sowie mit unserem
umfangreichen diagnostischen Instrumentarium das Schlafverhalten unserer
Patienten prüfen, um bei möglichen Schlaf- und Atmungsstörungen
gemeinsam mit den Patienten eine optimale Therapie zu finden".
Das Theresienkrankenhaus verfügt über ein eigenes, über die Deutsche
Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin akkreditiertes
Schlaflabor mit 16 Betten, in denen die Patienten während des Schlafes
medizinisch überwacht werden. Anhand verschiedenster Daten, darunter
Sauerstoffsättigung, Atembewegungen, Schlaftiefe, Bewegungsrate,
Gehirntätigkeit und Augenaktivität können die Mediziner ermitteln, ob
eine Schlafstörung vorliegt. Eine der häufigsten Erkrankungen ist dabei
das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom, bei dem die Patienten unter
Atmungsaussetzern während des Schlafes leiden. Diese unterschiedlich
langen Atmungsstillstände (Apnoen) verursachen bei den meisten Patienten
eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit bis hin zum Einschlafzwang, dem
Sekundenschlaf. Auch weitere körperliche Symptome und Folgeerkrankungen
wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Beschwerden können dadurch auftreten.
"Deshalb verfügen wir neben dem Schlaflabor auch über eine umfangreiche
Testbatterie, mit der wir die Leistungsfähigkeit unserer Patienten
während des Tages messen können", erläutert Prof. Orth. So werden die
Patienten unter anderem in einem Fahrsimulator untersucht, in dem sie
unter möglichst realistischen Bedingungen eine monotone Strecke fahren.
Dabei werden verschiedene Kriterien wie zum Beispiel die Augenreaktionen
der Probanden gemessen. Diese Werte geben Aufschluss über die Wachheit
und Leistungsfähigkeit. Gerade bei Menschen, die einem verantwortungs-
und gefahrvollen Beruf nachgehen, zum Beispiel bei Fernfahrern, ist eine
Diagnose von Schlafstörungen enorm wichtig.
Neben dem Apnoe-Syndrom beschäftigt sich Prof. Dr. Maritta Orth mit
speziellen Auffälligkeiten während des Schlafes: So ist das
Schlafverhalten von älteren Menschen anders als bei jüngeren. Auch
existieren Geschlechterunterschiede: Männer weisen andere
Auffälligkeiten auf als Frauen. Beispielsweise können Atmungsaussetzer
Frauen während der Schwangeschaft zu schaffen machen. Hier ist Erfahrung
und eine umfassende Diagnostik nötig, um den Patienten wieder zu einem
gesunden Schlaf zu verhelfen.
Die Chefärztin kennt die zahlreiche Risikofaktoren, die das Auftreten
von Schlaf-Apnoen begünstigen: Darunter sind häufig körperliche
Faktoren wie Übergewicht, Fehlstellungen des Unterkiefers, eine große
Zunge mit einem nicht einsehbaren Rachenraum sowie ein kurzer, dicker
Hals. "Nachdem wir das Schlafverhalten und die Schlafstörung eines
Patienten analysiert haben, suchen wir - bei Bedarf auch im
Zusammenspiel mit anderen Fachabteilungen - nach passenden
Therapiemöglichkeiten", so Prof. Orth: "Häufig können wir mit
Atmungsmasken, welche die Patienten in der Nacht tragen, dazu beitragen,
dass die Menschen besser schlafen und am Tage wacher sind". (ckl)